„Zwischen Spielteppich und Planungsrunden“

Marina Worch, 35, ist Erzieherin und Diakonin und leitet die Evangelische Kindertagesstätte Christuskirche in Kassel.

 

„In meiner täglichen Arbeit sind mir die Begegnungen mit den vielen kleinen und großen Menschen besonders wichtig. Mich faszinieren die unterschiedlichen Charaktere. Jede*r hat andere Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und bringt die ganz eigene Lebensgeschichte mit. Ich möchte, dass sich Kinder, Eltern, Mitarbeitende, Auszubildende und Besucher*innen in unserer Kindertagesstätte wohl fühlen, dass alle mit ihren Ideen und Themen gesehen werden und sich einbringen können – und dass das Miteinander für alle bereichernd ist.

 

Niemals Langeweile

Ich mag an meinem Beruf, dass er so abwechslungsreich ist und keine Langeweile aufkommt. Jeder Tag ist anders. Mal spiele ich mit den Kindern auf dem Bauteppich, führe ich Tür- und Angelgespräche mit Eltern, lege mit meinem Team die Jahresplanung fest, kümmere mich um Reparaturarbeiten, stelle Anträge beim Jugendamt, spreche mit Therapeut*innen, organisiere Fortbildungen, gestalte Aushänge, plane Feste und Gottesdienste, nehme an diversen Gremien teil, fülle Statistiken aus, schreibe E-Mails… Gefühlt habe ich wohl noch tausend weitere Aufgaben. Als besonders intensiv und wichtig empfinde ich die Gespräche und Fragen der Kinder, wenn es um religionspädagogische Themen wie zum Beispiel Leben, Freundschaft oder Helfen geht. Meist haben sie bereits genaue Vorstellungen. Ich möchte die Kinder darin begleiten, dass sie ihre eigenen Antworten finden.

 

Weiterbildung

Es gibt viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Jede*r kann sich auf bestimmte Fachrichtungen spezialisieren. Ich selbst wusste schnell, dass ich eine Kindertagesstätte leiten will und habe nach der Ausbildung zur Erzieherin und Diakonin eine einjährige Weiterqualifizierung für Nachwuchskräfte besucht. Hier konnte ich mein Fachwissen in diversen Bereichen wie zum Beispiel Personalführung, Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Management und Öffentlichkeitsarbeit ausbauen. Im Bereich Kinderschutz habe mich zur sogenannten „Insoweit erfahrenen Fachkraft“ weitergebildet. Damit kann ich auch andere Kitas beraten, wenn es um das Wohl des einzelnen Kindes geht.

Ich arbeite seit drei Jahren für einen kirchlichen Träger. Meine Arbeit wird wertgeschätzt. Es besteht ein Zusammenhalt. Und ich habe – als Mitarbeiterin im öffentlichen Dienst – einen relativ sicheren Arbeitsplatz. Das weiß ich zu schätzen und würde jederzeit wieder diesen Weg wählen.“