„Ich pflege auch die Seele“

Mirko Häuser, 42, ist Diakon und Altenpfleger und arbeitet bei einem ambulanten Pflegedienst eines kommunalen Anbieters.

 

„Als Altenpfleger merkte ich schnell: Ich möchte auch seelsorgerisch für die Menschen da sein, mit denen ich arbeite. Es ist nicht nur wichtig, sie mit ihren körperlichen und geistigen Gebrechen wahrzunehmen und zu pflegen, sondern auch mit ihren seelischen Ängsten und Nöten. Ich hatte ein interessantes Gespräch mit dem Diakon aus unserem Kirchenkreis, informierte mich im Internet und entschied mich dann für eine dreijährige berufsbegleitende Ausbildung zum Diakon. So konnte ich weiter in der Pflege arbeiten. Und das, was ich nebenher in der Ausbildung lernte, floss immer gleich in meinen Berufsalltag ein.

 

Sprachrohr für die Menschen am Rand

In meinem Ausbildungskurs an der Hephata Akademie für soziale Berufe saßen sehr unterschiedliche Leute aus unterschiedlichen Berufszweigen. Diakon*innen arbeiten ja in allen sozialen Bereichen – zum Beispiel der Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Flüchtlingshilfe, der Hilfe für Menschen mit Behinderung, in Beratungsstellen, in der Gemeinde.

Was alle verbindet: Es geht uns darum, uns den Menschen zuzuwenden und Gottes Wort durch unser Tun und Handeln sichtbar werden zu lassen. Darüber hinaus verstehen wir uns als Sprachrohre und Anwält*innen der Menschen am Rand unserer Gesellschaft. Mein Ziel ist: Ich möchte mit meinem Beruf etwas Sinnvolles tun, das auch der Allgemeinheit zu Gute kommt, und damit zu den Stützpfeilern unserer Gesellschaft gehören.

 

Ansprechpartner für Kollegen

Nach der Ausbildung blieb ich an meinem Arbeitsplatz in der ambulanten Pflege. Als Diakon werde ich nicht nur von den Patienten und deren Angehörigen sehr geschätzt, sondern auch von meinen Kollegen, die bei – auch privaten – Problemen oder Fragen gerne auf mich zukommen. Ferner bin ich auch in meiner Gemeinde ein gern gesehener Mitarbeiter, sowohl in der Konfirmandenarbeit als auch im Gottesdienst. Oder eben da, wo ich gebraucht werde und mein Wissen einbringen kann.

Alles in allem: Ich hab es nie bereut, die Ausbildung zum Diakon gemacht zu haben und kann es jedem nur empfehlen, der einen spannenden und abwechslungsreichen Beruf im Sozialwesen erlernen möchte.“