Peter Blumenstein, 39 Jahre
"Nach Abschluss des Abiturs war es mir wichtig einen Beruf zu erlernen, mit dem ich einen persönlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann. Mein Interesse an gesellschaftlichen Fragestellungen sowie an den staatlichen Institutionen und deren Rechtsetzung führten mich in den öffentlichen und später in den kirchlichen Dienst. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in einer Kommunalverwaltung bot mir das duale Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) - jetzt Bachelor of Arts Public Administration - eine optimale Entwicklungsmöglichkeit, mein bereits erworbenes Wissen im Rahmen eines Studiums zu vertiefen.
Diese Befähigung für den gehobenen Beamtendienst habe ich bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck absolviert, bei der ich bis heute als Kirchenbeamter tätig bin. Nach diesem dreijährigen FH-Studium arbeitete ich für fünf Jahre in der Personalabteilung für das nichttheologische Personal im Landeskirchenamt in Kassel zunächst als Sachbearbeiter und später als stellvertretende Sachgebietsleitung. Diese Tätigkeit bot mir einen sehr guten Einstieg in das Berufsleben. Selbständiges Arbeiten, die Anwendung des kirchlichen Rechts sowie die Übernahme von Aufsichtsaufgaben gegenüber den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden haben mich darin bestärkt, mein Wissen weiter zu vertiefen verbunden mit dem Ziel, zu einem späteren Zeitpunkt eine Leitungsposition übernehmen zu wollen.
Vor diesem Hintergrund begann ich während meiner Tätigkeit im Landeskirchenamt mit dem berufsbegleitenden Masterstudiengang „Public Management“ an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung. Dieses Studium ist einerseits durch seine betriebswirtschaftliche Schwerpunktsetzung und andererseits durch eine Fokussierung auf Methoden des Innovations- und Veränderungsmanagements eine gute Ergänzung zu dem grundständigen Studium gewesen. Meine erworbene wissenschaftliche Bildung hilft mir im Berufsalltag, Sachverhalte zu reflektieren und diese methodisch lösungsorientiert unter Berücksichtigung personeller, organisatorischer bzw. ökonomischer Aspekte zu bearbeiten. Nach Abschluss des Masterstudiengangs war es für mich an der Zeit, eine neue berufliche Herausforderung mit mehr Verantwortung anzugehen und ich wurde für die Dauer eines Jahres als stellvertretender Kirchenkreisamtsleiter in das Kirchenkreisamt für die Kirchenkreise Eschwege und Witzenhausen abgeordnet. Anschließend wurde ich zum 1. Januar 2013 zum Leiter des Kirchenkreisamtes des Kirchenkreises Kaufungen in Kassel berufen.
Der Beruf des Kirchenbeamten eröffnet vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Während die Tätigkeit als Sachbearbeiter/in in einer Fachabteilung des Landeskirchenamtes einer hohen Spezialisierung bedarf, gestaltet sich die Tätigkeit in der Leitung eines Kirchenkreisamtes hinsichtlich der zu bearbeitenden Themen breiter. Neben der eigentlichen Leitungsaufgabe (Personalführung, Organisationsentwicklung) ist die Kirchenkreisamtsleitung Ansprechpartner für die Pfarrer/innen und Kirchenvorstände und berät diese in kirchengemeindlichen Angelegenheiten (z. B. Finanz-, Personal-, Bau- und Liegenschaftswesen).
Die kirchliche Verwaltung passt sich stetig veränderten Rahmenbedingungen an und entwickelt sich zu einem modernen und kundenorientierten Dienstleister weiter. Neben der Übernahme von Fach- bzw. Leitungsaufgaben bietet der Beruf des Kirchenbeamten daher auch vielseitige Möglichkeiten, zukunftsorientierte Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten. Ich übe meinen Beruf gerne aus!"